DGzRS Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

DGzRS

Mensch und Meer . . .
Seenotretter nehmen Kurs aufs nächste Jahrtausend

In den mitunter auf höchster mathematischer Ebene ausgefochtenen "Streit", ob das dritte Jahrtausend im Jahr 2000 oder erst mit seinem Ablauf beginnt, wollen wir uns nicht einmischen.

An der Schwelle zum nächsten Jahrtausend stehen wir sicher mit unterschiedlichen Erwartungen und Gefühlen. Für manche mag es ein Übergang wie jeder andere sein, für andere wiederum eine Zeit, die von Aufbruchstimmung und besonderen Vorsätzen geprägt ist.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger kann auf eine 134jährige-bewegte und bewegende Geschichte zurückblicken. In ihrem Verlauf hat sich unser Seenotrettungswerk zu einer allseits geachteten Institution entwickelt, die mit ihren Leistungen und ihren Erfolgen aus dem Bild unseres Landes nicht mehr wegzudenken ist. Grundlage hierfür waren und sind mutige und erfahrene Seenotretter sowie Förderer an Land, die deren Arbeit finanziell und ideell unterstützen.

Weitsichtige, sorgfältige Planungen-unter Berücksichtigung der Entwicklung des Seeverkehrs allgemein und der Freizeitschiffahrt als Grundlage für vernünftige Konzepte- sind hier unerläßlich.Unsere Gesellschaft legt hierbei größten Wert auf den Gedankenaustausch mit den Rettungsmännern.

Dies ist jedoch nicht nur eine nautisch-technische Herausforderung, sondern gleichermaßen eine finanzielle, denn wir wissen, daß bei gleichwertigem Ersatz eine neue Rettungseinheit kosten wird als die beiden Seenotkreuzer seinerzeit zusammen. Dank der Spender aus allen Teilen unseres Landes konnte die DGzRS seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 ihre Unabhängigkeit bewahren. Für uns ist dies die Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit unseres Rettungsdienstes gewesen, und so soll es bleiben.

Wir hoffen hierbei weiterhin auf die tatkräftige Hilfe von seiten unserer zahlreichen Förderer. So konnten wir auch in jünster Vergangenheit immer wieder neue Seenotrettungsboot e und Seenotkreuzer taufen, die von vielen einzelnen Spenden finanziert wurden. Aktuelle Beispiele hierfür sind die Seenotkreuzer THEO FISCHER von der Station Warnemünde und BERNHARD GUBEN von der Station Norderney oder die "Boddenboote" in Mecklenburg -Vorpommern sowie die BALTRUM, BOTTSAND, CREMPE und STRALSUND. Der Dichter Friedrich Hebbel hat die Beweggründe des Menschen zu solidarischem Handeln mit den Worten: "Nicht was der Mensch ist, nur was er tut, ist sein unverlierbares Eigentum" zum Ausdruck gebracht. 

Andere Einheiten der DGzRS-Rettungsflotte stehen hier für eine etwas ander Art der Hilfe: Beispiele aus letzter Zeit sind hierfür die Einheiten GÜNTHER SCHÖPS/Station Timmendorf (Poel), GERH. TEN DOORNKAAT (Ueckermünde) sowie HANNES GLOGNER, HANS HACKMACK und HERMANN RUDOLF MEYER (alle Deutsche Bucht). Hinter diesen Booten stehen Stiftungen oder Personen, die das Seenotrettungswerk mit einer namhaften Zuwendung im Nachlaß bedacht haben. Getreu dem Motto des beliebten Schauspielers früherer Zeiten, Hans Albers,der damals, weniger poetisch als Friedrich Hebbel, in einem Lied vom "letzden Hemd" sang, das "keine Taschen hat". In diesen Zusammenhang paßt eine Pressenotitz, in der der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Erbrechtskunde zitiert wurde, nach dessen Einschätzung nur drei Prozenz der Deutschen nach ihrem Tod ein gültiges Testament hinterlassen. Ein Thema ,das allzu oft verdrängt wird - und sich letztlichdoch jedem von uns stellt. Gerade die Berücksichtigung im Testament ist ein effiziente Möglichkeit, den Bestand unseres Seenotrettungsdienstes langfristig sicherzustellen - sozusagen mit dem sprichwörtlichen "nautischen Weitblick".

Wer aus Kreisen unserer Förderer über diese Form der Unterstützung mehr wissen möchte,kann sich jederzeit gern vertrauensvoll an die Zentrale der DGzRS in Bremen wenden.

Bitte gestatten Sie mir auch diesen Gedanken, wenn wir über die Zukunft unseres Rettungswerks nachdenken. Vieles bleibt unvorhersehbar. Man muß allerdings kein Prophet sein, um vorrausschauend zu sagen, daß auch im nächsten Jahrtausend ein zeitgemäßer, leistungsfähiger Seenotrettungsdienst vonnöten sein wird, zur Sicherheit der gesamten Schiffahrt in unsern Gebieten von Nord- und Ostsee.

Die DGzRS ist heute ein Synonym für Mensch und Meer; gemeinsam mit Ihnen werden wir die täglichen Aufgaben und die besonderen Herausforderungen, die auf uns zukommen, meistern.

Für Vorstand und Geschäftsführung

Carl Max Vater
Vorsitzer

www.dgzrs.de

Ansprechpartner in Sachsen:

KLAUS GNAUCK Geschäftsstellenleiter
Geschäftsstelle Dresden: 
Gustav- Harrtmann- Straße 22
01279 Dresden

Tel.: 0351/2514751 
Fax: 0351/2549813


DSR-Seeleute, Mittwoch, 20. November 2013