Das Jahr 1966 - Zusammengestellt von Wolfgang Jacob

  • 00.00.1966: Die DSR wurde Mitglied der Schifffahrtskonferenz IPBCC (India-Pakistan-Bangladesh-Ceylon-European Conferenze) Fahrtgebiet: IPEX/Europa-Indien/Pakistan.

  • 00.00.1966: Die Liniendienste wurden um den Verkehr nach Indonesien erweitert. Alle sechs Wochen erfolgt eine Abfahrt von Rostock über Häfen des Kontinents nach den Haupthäfen Indonesiens wie Djakarta, Surabaja, Belawan und Padang. Gegenwärtig sind vier Schiffe im Einsatz.

  • 00.01.1966: Kompletter Einzug in das Ausbildungsobjekt der Flotte am Krischanweg im Stadtgebiet von Rostock.

  • 21.01.1966: Indienststellung des MS STUBNITZ vom Typ Kümo 615 von einer niederländischen Werft. Es folgten von anderen Werften der Niederlande: MS GRANITZ am 21.01.1966, MS BAABE am 29.01.1966, MS SAGARD am 25.02.1966, MS ALTEFÄHR am 02.03.1966, MS THIESSOW am 02.03.1966, MS RALSWIEK am 05.03.1966, MS LIETZOW am 13.04.1966 und MS GLOWE am 30.04.1966.

  • 09.02.1966: Indienststellung des Hochseefrachters ALBIN KÖBIS des Typ X vom VEB Warnowwerft Warnemünde. Es folgten: MS MAX REICHPIETSCH am 31.03.1966, MS JOHN SCHEHR am 15.07.1966, MS GEORG SCHUMANN am 12.08.1966, MS FIETE SCHULZE am 12.11.1966 und MS MATHIAS THESEN am 30.12.1966.

  • 15.02.1966: Übertragung des MS BEREITSCHAFT vom VEB Schiffsbergung und Taucherei Stralsund auf die DSR. Dessen weiterer Einsatz erfolgte als Versorgungsschiff der DSR-Flotte. Betriebsintern nannte man das Schiff „Seemanns-oder Europataxi“.

  • 10.03.1966: Indienststellung des aus Schweden angekauften Gebrauchttonnage- Bulkcarrier MS BRANDENBURG (ex Margit Gorthon). Das Schiff wurde schon 1961/62 von der Öresundvarvet A/B verlängert und zum Erzfrachter umgebaut.

  • 15.03.1966: Indienststellung des MS HELLERAU als Spezialholzfrachter vom VEB Neptunwerft Rostock. Es folgten: MS ZEULENRODA am 26.07.1966 und MS THEMAR am 23.11.1966. Diese Spezialholzfrachtschiffe haben eine Tragfähigkeit von je 3640 t. Die Holzladefähigkeit beträgt 1100 Standards (1 Standard sind etwa 4,7 Kubikmeter), wobei fast ein Drittel der Menge als Decksladung gefahren werden kann. Der Einsatz erfolgt überwiegend in der Relation DDR-Weißes Meer, bei Bedarf auch in der Ostsee. Während der Unterbrechung des Holztransportes im Winter, können diese Schiffe auch für den universellen Transport eingesetzt werden.

  • 00.00.1966: Wurden im Jahre 1962 von den Basishäfen Szczecin und Rostock, des United Westafrika Service (UWAS) monatlich erst zwei Fahrten angeboten, so erhöhte sich die Abfahrtsdichte inzwischen auf sechs Einsätze.

  • 29.04.1966: Im Seegebiet westlich Ventspils behindert das Schulschiff TRAVE der BRD-Marine ein Bootsmanöver des GTS FRITZ HECKERT. Die TRAVE geht dabei in 20 bis 30 Meter Entfernung von dem DSR-Schiff auf Stopp. Durch das Erscheinen eines sowjetischen Kriegsschiffes wird die TRAVE von weiteren provokatorischen Handlungen abgehalten.

  • 00.00.1966: Im Liniendienst DDR-Finnland tauschte die DSR die bisherigen 840er-Kümos gegen die beiden in Holland gebauten Schwesterschiffe MS BARTH und MS WOLGAST mit 1092 tdw und finnischer Eisklasse IC aus. Auch die Finska stellte zwei moderne Schiffe mit je 1400 tdw in Dienst.

  • 00.00.1966: Durch den starken Anstieg im Warenaustausch zwischen der DDR und der VAR war eine erneute Änderung im Liniendienst notwendig. Es besteht jetzt wieder ein direkter Dienst zwischen der DDR und der VAR außerhalb des Südlevantedienstes als Gemeinschaftseinrichtung der DSR und der UMAC (United Maritime Arabic Company). Beide Partner führen in Abständen von drei Wochen je eine Abfahrt von Alexandria und von Wismar durch.

  • 23.05.1966: Indienststellung des angekauften Gebrauchttonnage-Mittelfrachters MS LAUSITZ (ex Estrid Torm). Es folgte: MS KAP ARKONA (2) (ex Ingrid Gorthon am 10.06.1966.

  • 31.07.1966: Der Motortanker BITTERFELD nimmt die 15-köpfige Besatzung des sinkenden panamesischen Schiffes WENDY an Bord, welches bei Gibraltar in dichtem Nebel kollidierte.

  • 00.07.1966: Die DSR errichtet Linienbedingt eine Auslandsvertretung in der Hafenstadt Daressalam/Tansania.

  • 30.09.1966: Indienststellung des Neubau-Kühlschiffes MS THEODOR STORM von der belgischen Werft J. Boel et Fils, Tamise. Es folgte von der gleichen Werft: MS THEODOR FONTANE am 13.12.1966. Es sind die ersten hochgradig automatisierten Schiffe der Flotte.

  • 00.12.1966: Beginn der Versuche und Erprobungen zur schrittweisen Einführung des teilweise wachfreien Maschinenbetriebes. Zu dieser Zeit befanden sich mit dem MS THEODOR STORM und dem MS THEODOR FONTANE zwei Schiffe im Einsatz, die mit dazu erforderlichen Anlagen bereits ausgerüstet waren. Bei viel Auf und Ab wurden hier die Grundlagen für den späteren Übergang zum automatisierten Schiffsbetrieb unter Führung von Peter Voß und Peter Treu in der DSR geschaffen.

  • 01.09.1966: Einstellung von 304 Lehrlingen zum Vollmatrosen, 27 zum Vollmatrosen mit Abitur und 62 Schiffsbetriebsschlossern.

  • 31.12.1966: Außerdienststellung des kleinen Tankers ROSITZ. Er wurde am 01.01.1967 dem VEB Minol-Vetrieb, Abteilung Bunkerflotte Rostock übergeben und umbenannt in MINOL 10. Der Einsatz erfolgte im Überseehafen Rostock.

  • 31.12.1966: Gütertransport nach Hauptgutarten insgesamt: 6.476 560 t, davon Kohle 643 266 t, Erze 335 989 t, Metalle 656 238 t, Getreide 331 735 t, Holz 238 228 t, Zement 29 065 t, Düngemittel 381 403 t, Mineralöle 1.835 678 t, leicht verderbliche Güter 34 812 t, sonstige Güter 1.990 146 t.
  • Von den 6.476 560 t im Gesamtgütertransport entfallen auf Leistungen für die Volkswirtschaft der DDR 55,9 % (davon 13,8 % Export und 86,2 % Import) und auf die Leistungen für Fremde (Cross-Trade) 44,1%. Mit Linienschiffen wurden 2.165 504 t Güter transportiert, das entspricht einem Anteil von 46,4 % am Gesamtgütertransport (ohne flüssige Ladung).

  • 31.12.1966: Bestand der DSR-Flotte: 152 Schiffe (einschl. MS VÖLKERFREUNDSCHAFT, GTS FRITZ HECKERT und MS BEREITSCHAFT) mit 914 772 tdw. Es bestehen 14 Liniendienste. Die DSR hat rund 8000 Beschäftigte, davon 339 Frauen in der Flotte.


DSR-Seeleute,, Sonntag, 10. Februar 2019